Die Zeit am Abend

Die Zeit am Abend wenn ich zu Bett gehe, noch bevor ich einschlafe, ist meine Zeit der Wachträume. Ich denke nach über den Tag und rutsche dabei in eine wie automatisch ablaufende Kinovorstellung. Ich nenne dies mein Kopfkino.
Immer wieder kommen dabei wiederkehrend Signale aus dem Leben, ich bezeichne sie als die Schritte der Wirklichkeit, die meine erlebten Traumgeschichten begleiten und den Anschluß an die Realität erhalten.

2. August 2012

Freiwillig, aber ohne eigenen Willen

Wie ich so durch Raum und Zeit zu schweben scheine, ohne etwas zu sehen oder zu hören, bricht es mit Urgewalt wie ein Säuseln über mich herein. Wie eine Welle am Ufer, gleichzeitig kraftvoll und sanft. Sie erfasst mich, um gleich um mich herum auszulaufen und zurück zu weichen.

Wie vorwärts getrieben schwebe ich nun durch den Raum, oder stehe ich still und der Raum um mich herum bewegt sich?
Meine Gedanken, mein Wollen und mein Handeln sind wie abgeschaltet. Gerade noch wollte ich Nachdenken:
„Warum       Wozu?“
doch das ist vorbei und es macht mir nichts aus. Ein flüchtiger Gedanke
„Was nun?“,
doch kaum beginnt er sich in meinem Kopf zu formulieren, ist er auch schon wieder vorbei und kaum eine Erinnerung daran bleibt zurück.

In dem Moment wo ich mich scheinbar umdrehen will, um nach der Wirklichkeit zu sehen, sehe ich vor mir ein Licht aufglimmen, schwach noch, wie unendlich weit entfernt, so als ob jemand den Dimmer angedreht hätte, aber erschrocken vom Aufglimmen der Lampe, sofort den Drehknopf losgelassen hat.

Doch ohne das ich Zeit und Raum durchmessen hätte, also fast gleichzeitig, bin ich bei diesem Licht, oder vielmehr mittendrin, umflutet vom sanften Schein, hell doch nicht grell, davor und mittendrin.

Ich höre schon wieder die Schritte, gleichmäßig, eindringlich: KLACK – KLACK, KLACK – KLACK…

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