Fortsetzung von
Doch gleich bin ich
wieder bei der auf mich zu eilenden und wankenden Menge Leute, die in dem
unendlich scheinenden Raum noch unwirklicher und bizarrer wirken. Nichts bei ihnen scheint geordnet,
nichts geht leise zu, ein Drängen und Drängeln und alle scheinen gleichzeitig
zu reden oder vielmehr zu Schreien.
Was ist das? Noch mehr
Freunde? Eher wohl nicht. Alles geht durcheinander und ich erkenne – nichts und
niemand – oder? Die Gestalten selbst scheinen mich nicht kennen, kaum einer
nimmt von mir Notiz, und wenn doch dann nur durch drängende Fragen, „hasse mal
´nen Euro“ - „Eh`j was kuckst du“ – Hasse ma ne Kippe“ Diese Menge, die unförmig,
unformbar, ungebührlich, unverschämt fordernd, ohne selbst zu geben, grölend
und schreiend, ohne selbst zu (zu)hören, sie schiebt und schubst, ohne zu sehen
wen oder wohin. Wenn jemand fällt, so wird darüber gelaufen, oder noch mal
zugeschlagen oder getreten, um dann ohne weiter auf den Liegenden zu achten,
der Weg fortgesetzt, ein Weg ohne Ziel, nach nirgendwo.
So stehen einige
wenige wie aussortiert oder haben sich selber eben so noch in eine scheinbare
Sicherheit gebracht, bevor die Männer verschwinden. Das sind wohl die Menschen
mit denen ich plötzlich und nicht freiwillig überraschend zusammen gestoßen
bin, aber herausgenommen aus einer Masse, der sie anscheinend, nicht oder nicht
mehr, so wie ich, bestimmt nicht angehören will
Beim näherkommen,
erkenne ich die Zusammenhänge und die Menschen. Einige stehen dort hilflos oder
Hoffnungssuchend und schauen auf Zettel, die sie in der Hand haben, diese
Zettel sind die Briefe ich ihnen schrieb. Ob die Worte, ich zur Ermutigung verfasst habe, etwas bei ihnen bewirkt hat,
kann ich leider nicht mehr fragen. Da kommt noch einer, er scheint, während er
auf mich zueilt, ununterbrochen zu reden und dabei wild zu gestikulieren.