Die Zeit am Abend

Die Zeit am Abend wenn ich zu Bett gehe, noch bevor ich einschlafe, ist meine Zeit der Wachträume. Ich denke nach über den Tag und rutsche dabei in eine wie automatisch ablaufende Kinovorstellung. Ich nenne dies mein Kopfkino.
Immer wieder kommen dabei wiederkehrend Signale aus dem Leben, ich bezeichne sie als die Schritte der Wirklichkeit, die meine erlebten Traumgeschichten begleiten und den Anschluß an die Realität erhalten.

18. August 2014

Männer als Chaos – kommen ins Licht !



Fortsetzung von




Doch gleich bin ich wieder bei der auf mich zu eilenden und wankenden Menge Leute, die in dem unendlich scheinenden Raum noch unwirklicher und bizarrer  wirken. Nichts bei ihnen scheint geordnet, nichts geht leise zu, ein Drängen und Drängeln und alle scheinen gleichzeitig zu reden oder vielmehr zu Schreien.

Was ist das? Noch mehr Freunde? Eher wohl nicht. Alles geht durcheinander und ich erkenne – nichts und niemand – oder? Die Gestalten selbst scheinen mich nicht kennen, kaum einer nimmt von mir Notiz, und wenn doch dann nur durch drängende Fragen, „hasse mal ´nen Euro“ - „Eh`j was kuckst du“ – Hasse ma ne Kippe“ Diese Menge, die unförmig, unformbar, ungebührlich, unverschämt fordernd, ohne selbst zu geben, grölend und schreiend, ohne selbst zu (zu)hören, sie schiebt und schubst, ohne zu sehen wen oder wohin. Wenn jemand fällt, so wird darüber gelaufen, oder noch mal zugeschlagen oder getreten, um dann ohne weiter auf den Liegenden zu achten, der Weg fortgesetzt, ein Weg ohne Ziel, nach nirgendwo.

So stehen einige wenige wie aussortiert oder haben sich selber eben so noch in eine scheinbare Sicherheit gebracht, bevor die Männer verschwinden. Das sind wohl die Menschen mit denen ich plötzlich und nicht freiwillig überraschend zusammen gestoßen bin, aber herausgenommen aus einer Masse, der sie anscheinend, nicht oder nicht mehr, so wie ich, bestimmt nicht angehören will

Beim näherkommen, erkenne ich die Zusammenhänge und die Menschen. Einige stehen dort hilflos oder Hoffnungssuchend und schauen auf Zettel, die sie in der Hand haben, diese Zettel sind die Briefe ich ihnen schrieb. Ob die Worte, ich zur Ermutigung  verfasst habe, etwas bei ihnen bewirkt hat, kann ich leider nicht mehr fragen. Da kommt noch einer, er scheint, während er auf mich zueilt, ununterbrochen zu reden und dabei wild zu gestikulieren.

Bevor sie aber weg gehen, habe ich ein Lächeln zu erkennen geglaubt, auch glaube ich noch ihre Schritte zusammen mit den Geräuschen der Wirklichkeit zu hören: Klack – Klack, Klack – Klack.