In meinem Kopfkino
wechseln sich Erinnerungen an mein eigens Erleben und persönliche Begegnungen
aus der Wirklichkeit ab.
Durch die Schritte der
Wirklichkeit hindurch vernehme ich bekannte Stimmen, es ist als ob sie mich wie
aus einem Mund rufen; und da sehe ich sie auch schon – meine? Familie. Alle
sind sie da, vereint und einig wie sie es nie im realen Leben gewesen sind,
Junge und Alte, Reiche und die armen Verwandten, Verstorbene und noch nicht
geborene. Wie kann das sein? Alles gewesene, ob Uneinigkeit oder verschwörendes
Handeln, ob Liebe oder Hass scheint
ausgelöscht, als sei es nie real gewesen.
Uroma mir Urenkel, die
sich nie kennen gelernt haben, Opa mit Vater, Sohn und Mutter. Jeder der in
meinem Leben mir irgendwann begegnet ist oder bekannt gemacht wurde durch
Erzählungen und mir irgendwie zur Seite stand, alle werden gerade jetzt vor mir
sichtbar. Onkel und Tanten, Neffen und Nichten, Brüder und Schwestern mit
Freunden oder Ehepartner oder den Ex, Schwäger und Schwägerin.
Und ein dreifaches
Erkennen – wie geht das? Da sehe ich meine „Zukünftige – Ex“ als Kind und
Teenager, unverkennbar ist sie es und wird es doch erst werden, dort steht sie
neben mir – an meiner Seite und nun ist sie meine Frau, immer noch
unverkennbar, gealtert zwar und sie verwandelt sich immer mehr in das Bild
ihrer eigenen Mutter, wieder hat sie dieses Lächeln, gepaart mit einem ganz
besonderen Ausdruck in ihrem Gesicht. Jetzt nach der Trennung sehe ich wieder
in ihrem Gesicht diesen ganz besonderen Ausdruck und erkenne, dass dieser wohl
immer gleich war.
Im Grübeln darüber,
was ich daran nun begreifen sollte, verändert sich das Bild wieder und es
erscheinen lachende, spielende Kinder, sind
es meine eigenen, mit großen Augen schauen sie mich an, bis sie wie
verwandelt mit einem mal groß und erwachsen, ihres Weges ziehen. Ich sehe sie
alle und erkenne sie in dem Moment, als sie sich mir in die Wirklichkeit hinein
entziehen, weiterziehen.
Die Wirklichkeit die
wirklich und stetig ihren Schritt als ein Signal mir zu senden scheint: KLACK – KLACK, KLACK – KLACK…