Die Zeit am Abend

Die Zeit am Abend wenn ich zu Bett gehe, noch bevor ich einschlafe, ist meine Zeit der Wachträume. Ich denke nach über den Tag und rutsche dabei in eine wie automatisch ablaufende Kinovorstellung. Ich nenne dies mein Kopfkino.
Immer wieder kommen dabei wiederkehrend Signale aus dem Leben, ich bezeichne sie als die Schritte der Wirklichkeit, die meine erlebten Traumgeschichten begleiten und den Anschluß an die Realität erhalten.

11. August 2012

Hineingezogen in das Wachtraumland

Wie im Kino, auf einer Großleinwand oder wie auf einem Großbildschirm scheint vor mir ein Film oder Video zu laufen, oder bin ich mitten in einer Aufführung auf einer Bühnen?

Unscharf tauchen Landschaften vor mir auf; Berge und Täler, Wiesen und Wälder, Bauernhöfe und Schlösser, Dörfer und Städte tauchen vor mir auf. Immer wenn sie mir nah genug sind, wenn sie klarer und erkennbarer werden, so dass ich glaube sie zu erkennen, verschwinden sie und machen einem anderen Bild, das zunächst ebenso unscharf wirkt, platz. Immer wenn im ersten scharf werden ein Erkennen, ein Erinnern beginnt, verschwindet das Bild.

Die Landschaften werden wie im Zoom immer enger, und wie bei einer solchen Zoomfahrt durch eine Gegend treten Einzelheiten hervor, die bisher so nicht wahrgenommen wurden.

Ein See, ein Bach, eine Wiese, ein Weg, ein Haus. Auch hier kommt meine Erinnerung, ganz kurz; an einen Urlaub, einen Spaziergang, ein Badeausflug. Doch sobald ich verweilen will, um die Erinnerung zuzulassen, geht es weiter.

Eine Stadt, der Ortseingang, eine um die andere Straße, kleine und große Kreuzungen, Haus nach Haus, eine Kirche, eine Kneipe, ein Rathaus, eine Post, ein Sportplatz, ein Vorort zunächst mit Hochhäusern dann  Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser, einige Villen. Da und dort – dass kenn ich – doch schon vorbei.

Ich schreite durch die Bilder in meinem Kopf und immer wieder höre ich die Schritte: KLACK – KLACK, KLACK – KLACK…